Ungewöhnliches Graffiti-Projekt bei der Hanauer Straßenbahn

HOLA-Graffitiprojekt verschönert Kantinenwände

25.10.2019

Folgende Schülerinnen der HOLA beteiligten sich an dem HSB-Graffitiprojekt: Maximilian Gruner, Mia Eisenschmidt, Skadi Koenen, Ariana Schesni, Pia Altenrath, Anne Rudolf, Nina Breitscheider, Milena Kopschick, Paula Peters und Hannah Cronja.

Zu den elf abgefahrenen Aktionen, mit denen die Hanauer Straßenbahn (HSB) 2019 ihr 111-jähriges Bestehen feiert, gehört auch eine Kunstaktion zusammen mit einem Wahlpflichtkurs der Hohen Landesschule (HOLA) und der Künstlergruppe „Hanau Radau“. Unter Leitung von Kunsterzieherin Astrid Lüth besuchten die HOLA-Schülerinnen mehrmals die HSB und schlugen anschließend ein Gestaltungskonzept für Wände der Kantine in der Daimlerstraße 5 vor, die auch Beschäftigte des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) und der städtischen IT nutzen. Geschäftsführer Thomas Schulte betont, dass die „HSB bei diesem Projekt gezielt mit einer ihrer wichtigsten Zielgruppen im Busverkehr zusammenarbeitet, nämlich Schülerinnen und Schüler“.
   Auch vom künstlerischen Ergebnis ist der HSB-Chef angetan: „Diese Neugestaltung tut unserer Kantine richtig gut, die Schülerinnen haben im wahrsten Sinne des Wortes Farbe in unseren Alltag gebracht“. Die Graffiti-Aktion hat HSB, HIS und städtische IT auch dazu bewogen, neues Mobiliar für die Kantine anzuschaffen.
Die Kunstgruppe hat das bunte Liniennetz des städtischen Busbetriebs an den weißen, neu hergerichteten Wänden der Kantine stilisiert und darauf neun Beschäftigte von HSB, HIS und IT im Arbeitsalltag abgebildet.
Grundlage waren Fotos der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, darunter Müllwerker und Werkstatt-Fachleute genauso wie Busfahrer*in und Bürokraft. Die Aufnahmen entstanden zum Teil spontan in der Kantine und zeigen die Mitarbeiter entspannt in der Mitttagspause. Daraus entwickelte Lüth zusammen „Hanau-Radau“ und   Kursteilnehmenden der Klassen 8 bis E-Phase sogenannte Schablonen-Graffiti. Dabei werden die Porträts mit digitaler Bearbeitung abstrakt umgestaltet und auf zwei Farben reduziert. Daraus entsteht dann eine personengroße Schablone, die mit Sprühdose an die Wand gebracht wird. Auf dieser Basis sind die neun Menschen aus der Daimlerstraße 5 zu sehen – leicht verfremdet, so dass sie erst auf den zweiten Blick zu erkennen sind.
Für Kunsterzieherin Lüth sind die Kantinen-Graffiti ein „dankbares Lern- und Lehrprojekt“. Geschult werde das genaue Betrachten von Form, Farbe, Licht, Haltung und Gestik der Abgebildeten. Diese Form von Street-Art erleichtere die Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte, etwa mit Thomas Baumgärtel, dem „Bananensprayer“ von Köln, auch mit Höhlenmalereien aus der Steinzeit oder Tags von Banden im Los Angeles der 1920er und 30er Jahre.   
Bei der offiziellen Eröffnung war außer Lüth und Schulte auch Helge Messner als stellvertretender Leiter der Hohen Landesschule zugegen. Messner dankte der HSB für die Chance dieses Schüler-Kunstprojekt realitätsnah umsetzen zu können. Jakob Weiß von „Hanau-Radau“, selbst ehemaliger Holaner, bescheinigte der Hola-Schülerinnen „gute künstlerische Fähigkeiten“.
Die HSB unterstützt das Kunstprojekt mit 5000 Euro. Den Auftrag zum vorherigen Weißen der Wände hatte sie an AQA vergeben, den kommunalen Bildungsträger aus Gründau, der arbeitslosen Menschen beim Einstieg oder bei der Rückkehr in das Erwerbsleben hilft.
Folgende Schülerinnen der HOLA beteiligten sich an dem HSB-Graffitiprojekt:
Maximilian Gruner, Mia Eisenschmidt, Skadi Koenen, Ariana Schesni,   Pia Altenrath, Anne Rudolf, Nina Breitscheider, Milena Kopschick, Paula Peters und Hannah Cronja.